31 | Christof Stählin: Der Dandy, Die Kunst der Herablassung
und andere Satiren und Erzählungen
Fein beobachtete Alltagssituationen, poetische Couplets und pointierte Geschichten, die im Geiste nachhallen – das alles findet sich bei Christof Stählin. Dieser Band vereint „Der Dandy und andere“ von 1986 sowie das Bühnenprogramm „Die Kunst der Herablassung“ aus 1995, die auch heute noch lesenswert sind. Der Sprachkünstler Stählin versteht es, mit Figuren, die aus der Zeit gefallen scheinen, zeitlose Geschichten zu erzählen.

Christof Stählin: Der Dandy, Die Kunst der Herablassung, und andere, mit einem Vorwort von Philipp Dewald und einem Nachwort von Martin Betz, Originalausgaben von 1986 und 1995, neu bearbeitet, 160 Seiten, geb., 12,6 x 21,1 cm, Leinen, Band 31, ISBN: 978-3-941905-66-5, 20,00 Euro
Fragen für Literaturgruppen und Lesekreise:
- Welche Liedermacher aus den 1960er bis 1990er Jahren kennen Sie?
- Was haben deutsche Liedermacher anders gemacht, als englischsprachige Singer/Songwriter?
- Wenn man sich bei Youtube Videos von Christof Stählin anschaut, entdeckt man eine Ernsthaftigkeit und einen „Schalk im Nacken“. Ist Stählin also eher Poet, Denker oder Kabarettist?
- Kennen Sie einen Dandy in Ihrem Umfeld? Ist dieser Begriff für Sie eher positiv oder negativ besetzt?
32 | Cécile de Jong van Beek en Donk: Frauen, die den Ruf vernommen
Hilda van Suylenburg – Roman
Hilda van Suylenburg zieht nach dem Tod ihres Vaters zu Verwandten. Dort soll sie ihre Aufmerksamkeit nicht mehr Reisen und ihren geliebten Büchern zuwenden, sondern ihr Äußeres perfektionieren und einen Ehemann finden. Doch schnell erkennt sie die Oberflächlichkeit dieses öden Lebens zwischen Kleidern und Frisuren. In dem Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun, verwandelt sich das zurückhaltende Provinzmädchen in eine aufbegehrende Frau, die sich aus dem Würgegriff der Konventionen zu befreien sucht.

Cécile de Jong van Beek en Donk: Frauen, die den Ruf vernommen … Hilda van Suylenburg, mit einem Vor- und Nachwort versehen von Maren Schönfeld, Originalausgabe von 1897, neu bearbeitet, 384 Seiten, geb., 12,6 x 21,1 cm, Leinen, Band 32, ISBN: 978-3-941905-67-2, 25,00 Euro
Fragen für Literaturgruppen und Lesekreise:
- Hilda wurde auf recht unkonventionelle Art und Weise von ihrem Vater erzogen und erhielt eine überdurchschnittlich gute Bildung. Wie beeinflusst Bildung den Wunsch nach Emanzipation?
- Was halten Sie von Hildas Lebensentscheidungen? Wie hätten Sie sich an ihrer Stelle entschieden?
- Welche Rolle spielen andere Frauen in Hildas Leben? Wie wird Hilda von diesen beeinflusst?
- Scheint Hilda traurig darüber zu sein, auf ein mögliches Eheleben und Kinder zu verzichten?
- Haben Frauen immer noch das Gefühl, zwischen zwei sich scheinbar ausschließenden Lebenskonzepten wählen zu müssen? Was hat sich verändert, was ist gleichgeblieben?
- Wie gefiel Ihnen der Epilog?
33 | Guy de Maupassant: Zur See
Erinnerungen
„Zur See“, 1888 in Frankreich erschienen, ist ein Schriftstellertagebuch, in welchem Guy de Maupassant seinen Gedanken während einer Segeltour auf dem Mittelmeer freien Lauf lässt. Er beschreibt einerseits seine Reise, die Natur – die Wellen, den Wind, die Landschaft –, andererseits erinnern ihn die verschiedenen Orte an Vergangenes, inspirieren ihn zu Reflexionen über die Franzosen, die Menschheit und über sich selbst.
Immer wieder wird er dabei auf sein eigenes Alleinsein gestoßen. Das Schriftstellerdasein grenzt ihn von anderen Menschen ab, genauso wie seine Abneigung gegenüber seinen Mitmenschen. Er sucht die Einsamkeit, die Freiheit der See, die Schönheit der Natur, die ihn tröstet. Unerwartet beginnt an Bord der Segelyacht eine Freundschaft mit den beiden Seeleuten, die für das Schiff verantwortlich sind.

Guy de Maupassant: Zur See, übersetzt von Else Otten, mit einem Vorwort von Charlotte Ueckert, Originalausgabe von 1888, neu bearbeitet, 160 Seiten, 7 Abbildungen, geb., 12,6 x 21,1 cm, Leinen, Band 33, ISBN: 978-3-941905-68-9, 20,00 Euro
Fragen für Literaturgruppen und Lesekreise:
- Kennen Sie von Guy de Maupassant „Bel Ami“ als Buch oder als Film?
- Welche Emotionen löst das Werk in Ihnen aus?
- Die Einsamkeit spielt im Leben des Erzählers eine große Rolle. Wie kann sein Verhältnis zu dieser beschrieben werden?
- Welchen Wert misst Guy de Maupassant der Freundschaft bei?
- Teilen Sie seine Gedanken über die Welt und andere Menschen? Haben Sie ein ähnliches Weltbild?
- Teilen Sie seine Bewunderung für Frankreich?
- Würden Sie gerne einmal auf die gleiche Art reisen?
34 | Wilhelm Busch: Tobias Knopp
Bildergeschichten
Die hier in einem Band zusammengefasste Trilogie „Tobias Knopp“ gehört zu Wilhelm Buschs umfangreicheren sowie weniger bekannten Werken. Dennoch besticht auch dieser Bilderbogen mit den typischen kecken Reimen und den skurrilen Zeichnungen. Gerne hält er dabei dem Spießertum einen Spiegel vor – immer mit einer Prise Schadenfreude und viel Humor.
In dem „Comic“ wird das Leben des Tobias Knopp abgebildet. Im ersten Teil ist er als Junggeselle auf der Suche nach der richtigen Frau. Im zweiten und dritten Teil erlebt der Leser ihn als Ehemann und Vater.

Wilhelm Busch: Tobias Knopp, mit einem Vorwort versehen von Charlotte Ueckert, Ausgabe von 1877, neu bearbeitet, 256 Seiten, 362 Abbildungen, geb., 12,6 x 21,1 cm, Leinen, Band 34, ISBN: 978-3-941905-69-6, 24,00 Euro
Fragen für Literaturgruppen und Lesekreise:
- Treffen sich Junggesellen heutzutage eher beim Sport/Hobbie als damals in einer Kneipe? Wie sind Ihre Beobachtungen?
- Wird das Konzept der Ehe als etwas Positives oder etwas Negatives dargestellt?
- Aus welchen Gründen entscheidet sich Knopp für die Ehe? Geht es ihm dabei um die Erfüllung gesellschaftlicher Normen oder stellt die Ehe eher einen persönlichen Wunsch dar?
- Inwieweit können oder konnten Sie sich mit Knopp und seinem Bedürfnis nach einer Ehe identifizieren?
- Knopp heiratet und bekommt eine Tochter, erreicht letztlich also seine Ziele. Am Ende ist er aber trotzdem unglücklich und hat das Gefühl, dass sein Leben nun bedeutungslos ist. Was sagt uns Wilhelm Busch damit? Wie sieht ein gut gelebtes Leben aus?
35 | Thomas Mann: Der Tod in Venedig
Novelle
Thomas Manns Novelle „Der Tod in Venedig“ aus dem Jahre 1912 handelt von dem Schriftsteller Gustav von Aschenbach, der eine Reise nach Venedig unternimmt. Dort sieht er am Strand eine polnische Familie, wobei ihm besonders der junge Tadzio aufgrund seiner Schönheit auffällt. Angetan von dem Jungen beobachtet er ihn und sucht seine Nähe – auch in seiner Arbeit. Schließlich muss er sich eingestehen, dass er sich in Tadzio verliebt hat, ihm aber der Mut zu mehr fehlt. Währenddessen kommen in Venedig Gerüchte über eine Seuche auf.
Die Novelle ist eine tragische Erzählung über sehnsuchtsvolles Verlangen und unerfüllte Liebe – ein wiederkehrendes Motiv in Thomas Manns Werken.

Thomas Mann: Der Tod in Venedig, mit einem Vorwort versehen von Charlotte Ueckert, Originalausgabe von 1912, neu bearbeitet, 160 Seiten, geb., 12,6 x 21,1 cm, Leinen, Band 35, ISBN: 978-3-941905-70-2, 20,00 Euro
Fragen für Literaturgruppen und Lesekreise:
- Welches Bild von „Leidenschaft“ wird in der Novelle gezeichnet. Wie wird diese gewertet?
- Was genau ist Aschenbachs Motivation? Warum fühlt er sich gerade zu Tadzio hingezogen?
- Zentral in der Novelle ist der regelrechte Verfall Aschenbachs. Inwiefern wird dieser von Thomas Mann gewertet? Sollen die Leser: innen ihn bemitleiden oder verurteilen?
- Welche anderen Bücher von Mann kennen Sie und was hat Sie an ihnen fasziniert?
- Der „Tod in Venedig“ hätte lediglich einen Tod im metaphorischen Sinne darstellen können oder sich auch auf weitere Figuren beziehen können. Haben Sie mit dieser Art von „Tod“ gerechnet? Hat Sie das Ende überrascht?

