19–21 | Die Mutter, Meister Floh, Jenny

19 | Die Mutter
Roman der Literatur-Nobelpreisträgerin in neuer Übersetzung

Der junge Priester Paulo muss an einem einzigen Wochenende seine ­Entscheidung für oder gegen das Zölibat treffen, denn als Priester darf er solche Grenzen nicht überschreiten. Die Ansprüche von „La Madre“ (so der Originaltitel des 1920 erschienenen Buchs) scheinen ihn zu zerreißen. Auch für die Mutter steht alles auf dem Spiel. Schlimmstenfalls verliert sie ihren über alles geliebten Sohn.

Dass Grazia Deledda für ihr Gesamtwerk den höchsten Literaturpreis verliehen bekam, kann nach Lektüre des Buchs niemanden verwundern.

Grazia Deledda: Die Mutter, Originalausgabe von 1920, neu übersetzt und mit einem Vorwort versehen von Ulrike Lemke, 192 Seiten, 12,6 x 21,1 cm, Leinen, ISBN: 978-3-941905-53-5, Band 19, 15,00 Euro 


Fragen für Literaturgruppen und Lesekreise: 

  1. Wie gehen die Figuren (die Mutter, Paulo, Agnes) mit ihrem Gewissenskonflikt um? Und was beeinflusst sie in ihrer Entscheidung?
  2. Halten Sie Paulo für einen guten Priester? Was spricht für, was gegen ihn? Ziehen Sie ebenfalls die Darstellung des alten Priesters vergleichend in Betracht.
  3. Welche Funktion erfüllt die Figur des Antioco? Bedenken Sie dabei auch, dass diese Figur nach einem sardischen Heiligen benannt ist.
  4. Wie interpretieren Sie den Tod der Mutter am Ende der Geschichte?
  5. Wie hat Ihnen Deleddas Schreibstil gefallen? Können Sie nach der Lektüre des Romans nachvollziehen, warum sie den Nobelpreis der Literatur für ihr Gesamtwerk erhielt?
  6. Sind Sie selbst gläubig? Wie haben Sie sich gefühlt, während Sie den Roman gelesen haben? Wie stehen Sie zum Zölibat?

20 | Meister Floh
Ein Märchen in sieben Abenteuern zweier Freunde

„Meister Floh“ ist seit 200 Jahren immer noch aktuell. Nicht jeder kann E. T. A. Hoffmanns fantasievoller Sprache sofort etwas abgewinnen. Doch ein Versuch lohnt sich, nicht umsonst wird das produktive Multitalent als ein besonders prägender Dichter der Romantik angesehen. 

Hoffmanns kurz vor seinem Tod geschriebener Roman „Meister Floh. Ein ­Märchen“ entpuppt sich als skurrile, aber humorvolle Lektüre, die wegen ihrer utopischen Züge weit über ihre Zeit hinausweist. Realistische Bezüge ­sorgten für einigen Wirbel rund um dieses Erzählstück. 

Anlässlich des 200. Todestages von E.T.A. Hoffmann wird es höchste Zeit, diesen Literaturschatz erneut zu heben. 

E. T. A. Hoffmann: Meister Floh, Originalausgabe von 1822, neu bearbeitet und mit einem Vor- und Nachwort versehen von Rainer Lewandowski, 256 Seiten, 12,6 x 21,1 cm, Leinen, ISBN: 978-3-941905-54-2, Band 20, 15,00 Euro 


Fragen für Literaturgruppen und Lesekreise: 

  1. In dem Märchen gibt es eine Alltags- und eine Phantasieebene, wobei manche Figuren in beiden Ebenen vorkommen. Wie gut sind Sie mit den Übergängen klargekommen? Gab es Stellen, die Sie verwirrt haben?
  2. Mit dem Mikroskop, welches Peregrinus von Meister Floh erhält, ist er in der Lage, die Gedanken der Menschen zu lesen. Gäbe es solch ein Mikroskop wirklich, würden Sie es verwenden wollen? Wenn ja, in welchen Situationen?
  3. Was halten Sie von Peregrinus Weihnachtsritual (das Beschenken benachteiligter Kinder)? Teilen Sie George Pepusch’ Meinung?
  4. Welchen Eindruck hat die Figur des Knarrpanti bei Ihnen hinterlassen? 
  5. Kennen Sie andere Werke von E.T.A. Hoffmann? Wie hat Ihnen ‚Meister Floh‘ im Vergleich gefallen? Wenn es Ihr erstes Werk von Hoffmann ist, würden Sie andere Geschichten von ihm lesen wollen?

21 | Jenny
Roman der Literatur-Nobelpreisträgerin in neuer Übersetzung

Der Gegenwartsroman „Jenny“ (1911) handelt von einer 28-jährigen ­norwegischen Künstlerin, die zwischen ihrem Wunsch nach künstlerischer Selbstverwirklichung und ihrem Ideal einer wahren Liebe hin- und her­gerissen ist. Sie sehnt sich sowohl nach Unabhängigkeit als auch nach einem sinnerfüllten Leben als Ehefrau und Mutter. Neben diesem grundlegenden Konflikt werden auch andere existenzielle und kulturelle Themen von den Figuren ausgiebig diskutiert. 

In den drei Teilen des Romans begleiten wir Jenny zunächst durch die engen Gassen Roms, kehren mit ihr zurück in ihre Heimat Kristiania (heute Oslo) und enden nach einem kurzen Zwischenstopp in Deutschland wieder in der ewigen Stadt. Einer Künstlerin gleich beschreibt Sigrid Undset die Schönheiten der Städte und Landschaften sowie die düsteren und tragischen Ereignisse ausdrucksstark und bewegend. 

Sigrid Undset: Jenny, neu übersetzt und mit einem Vor- und Nachwort von Hans von der Goltz, Originalausgabe von 1911, neu bearbeitet, 320 Seiten, geb., 12,6 x 21,1 cm, Leinen, Band 21, ISBN: 978-3-941905-55-9, 20,00 Euro


Fragen für Literaturgruppen und Lesekreise: 

1. Können Sie den Konflikt zwischen Liebe/Ehe und Karriere nachvollziehen? Wofür würden Sie sich entscheiden, wenn Sie zwischen einem von beidem wählen müssten?

2. Sehen Sie bei dem angesprochenen Konflikt in der ersten Frage ebenso wie einige Charaktere in dem Roman einen Unterschied zwischen Männern und Frauen? Oder betrifft dieser Konflikt alle Menschen auf gleiche Weise?

3. Konnten Sie Jennys Entscheidungen nachvollziehen?

4. Wie haben Sie die recht zahlreichen tragischen Stellen des Buches empfunden? Hat Ihnen der Umgang Undsets mit diesen doch heiklen Themen gefallen?

5. Wie hat Ihnen Undsets Schreibstil im Allgemeinen gefallen? Gab es Stellen, die Ihnen nicht zugesagt haben? Merkten Sie, dass es eine Übersetzung aus dem Norwegischen ist?