10–12 Forschungen (Kafka), Fenster zum Sommer, Bezaubernder April

10 | Forschungen eines Hundes, Der Bau

Spannend, erkenntnisreich und unterhaltsam wird die Sicht eines Hundes auf seine Welt beschrieben – keineswegs bedrückend, sondern im besten Sinn kafkaesk.In der zweiten Erzählung, „Der Bau“, wartet der Beobachter auf „das Tier“. Beides sind selten veröffentlichte Texte Franz Kafkas von 1922.

Franz Kafka: Forschungen eines Hundes, Der Bau, Originalausgabe von 1922, neu bearbeitet, 160 Seiten, 12,6 x 21,1 cm, Leinen, ISBN: 978-3-941905-38-2, Band 10, 15,00 Euro 


Fragen für Literaturgruppen und Lesekreise: 

  1. Scheint Ihnen dieses Buch klassisch kafkaesk?
  2. Finden sie dieses parodistische Pendant zur Wissenschaft begründet?
  3. Empfinden Sie den Hund im Buch als schlau?
  4. Welche Handlungen in Ihrem Leben ist aus der Sicht eines Haustieres am merkwürdigsten?
  5. Haben diese beiden Erzählungen viele (und welche) oder wenig Gemeinsamkeiten?

11 | Das Fenster zum Sommer

In diesem Roman wacht die frisch verheiratete Ursula eines Morgens auf und ist um Monate zurückgeworfen. Der gemeinsame Haushalt mit der alten Tante Priska, die verbittert und unglücklich vor sich hinlebt, zieht wieder an Ursula vorbei, ebenso wie die Ödheit ihres ungeliebten Bürolebens, in dem die Tage zähflüssig dahinfließen, ohne nennenswerte Spuren in der Erinnerung zu hinterlassen. Ursula wünscht dem Schicksal nachzuhelfen, indem sie eine neuerliche Begegnung mit ihrem Mann Joachim zu arrangieren versucht. Jedoch muss sie bald feststellen, dass ein Eingriff in die Zeitschleife kaum möglich ist. Der ursprüngliche Titel hieß deshalb 1967 „Zuflucht hinter der Zeit“.

Hannelore Valencak: Das Fenster zum Sommer, Originalausgabe von 1967, neu bearbeitet, 256 Seiten, 12,6 x 21,1 cm, Leinen, ISBN: 978-3-941905-44-3, Band 11, 15,00 Euro 


Fragen für Literaturgruppen und Lesekreise: 

  1. Erkennen Sie eine Verbindung zwischen Valencaks Studium der Physik und der Zeitschleife im Buch?
  2. Welche Stilmittel sind zur Beschreibung der Zeitschleife sind Ihnen aufgefallen?
  3. Bestimmt die Protagonistin Ihr eigenes Schicksal? Wenn nein, was hindert Sie daran?
  4. Ähneln sich Ursula aus diesem Buch und die Mutter Gesa aus “Seefahrt ist not!”? Wie gehen die beiden Frauen ihr Schicksal an? Welcher Frau ähneln Sie persönlich mehr?
  5. Ist es vermeidbar ein unerfülltes Leben zu führen? Sind sie da, wo Sie mit 18 glaubten zu sein?

12 | Bezaubernder April

Zu Beginn der 1920er Jahre bringt eine kleine Anzeige in der Times zwei Londoner Frauen zum gleichen Entschluss: den April fern des Alltags am Golf von Genua in einer zu vermietenden Villa zu verbringen. Gemeinsam mit zwei weiteren Damen aus unterschiedlichen Schichten der englischen Gesellschaft verleben sie die bezaubernde Zeit in der Villa „San Salvatore“. Aus ihnen entwickelt sich ein Bund von Freundinnen und die Frauen finden sowohl zu sich selbst als auch zu ihren Männern.

Elizabeth von Armin: Bezaubernder April, Neuübersetzung von Gerrit Pohl, Originalausgabe von 1922, neu bearbeitet, 288 Seiten, 12,6 x 21,1 cm, Leinen, ISBN: 978-3-941905-39-9, Band 12, 15,00 Euro 


Fragen für Literaturgruppen und Lesekreise: 

  1. Falls Sie die Erstübersetzung gelesen haben: Welche Unterschiede nehmen Sie zu dieser Ausgabe wahr?
  2. Meinen Sie, die Freundschaft der Frauen ist für die Ewigkeit? Ist eine gute Freundschaft zwangsweise langandauernd?
  3. Haben Sie bereits in einer ähnlichen (WG)-Konstellation gelebt? Wie hat Sie das beeinflusst?
  4. Beschleunigt die räumliche Nähe der Frauen in der Villa die Tiefe der Freundschaft?
  5. Welcher Frau ähneln Sie am meisten?
  6. Weist der Roman feministische Züge auf?
  7. Ist Urlaub bzw. Landflucht ein adäquates Mittel, um sich der Heimat langfristig zu nähern?
  8. Merken Sie dem Roman an, dass er vor über 100 Jahren geschrieben wurde?